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Tag des THW in der Luitpoldanlage

Eine Bailey-Behelfsbrücke neben einem 20 x 5 m großen, von einem Gerüststeg überspannten Wasserbassin, umringt von THW-Einsatzfahrzeugen und die Gewalt eines Autounfalls mit 50 Km/h begeistern beim Tag des THW Freising trotz Kaiserwetter mehr als 1.000 große und kleine Besucher in der Luitpoldanlage

Wer sind eigentlich die Menschen hinter der Abkürzung „THW“? Was genau machen die, außer Behelfsbrücken bauen oder Notunterkünfte für Flüchtlinge zu errichten? Und mit was helfen die genau? Antworten auf diese Fragen bot das Technische Hilfswerk, Ortsverband Freising bei seinem großen Tag des THW Freising am Sonntag, 10.07. in der Freisinger Luitpoldanlage an. Umfassend und vor allem: Zum Anfassen!

Die mehr als 70 Helferinnen und Helfer, die den ganzen Samstag über die Ausstellungsfläche in der Luitpoldanlage herrichteten und am Sonntag von 10:00 – 16:00 für die interessierte Bevölkerung zur Verfügung standen hatten ganze Arbeit geleistet. So war auf dem Festplatz ein 20 x 5 m großes, mit 125 m³ Wasser gefülltes Bassin aus Sandsachschläuchen entstanden und die Fachgruppe Brückenbau hatte eigens das Behelfsbrückengerät „Bailey“ in die Luitpoldanlage verlegt und damit eine 18 m lange Behelfsbrücke errichtet. Der Technische Zug mit Zugtrupp, den beiden Bergungsgruppen und die Fachgruppe Beleuchtung hatten rund um das Wasserbassin typische Aufgaben aus ihrem Aufgabenspektrum nachgestellt. Die Freisinger THW-Jugend mit ihrem Info-Pavillion und die Kameraden des THW München-Ost mit ihrer Sandschlauchschaufel rundeten die Ausstellung ab.

So zeigte die 1. Bergungsgruppe z. B. die Abstützung eines Gebäudes mit dem Abstützsystem Holz in Verbindung mit einer Innenabstützung und umfangreicher Sonderausstattung wie das Kernbohrgerät für das erschütterungsfreie Bohren von Löchern, Innenverspannungen von Gebäuden mit Dywidag-Stangen und eine Endoskopkamera. Beim Zugtrupp konnten sich die Besucher am Beispiel des Katastrophenhilfeeinsatzes im Landkreis Rottal-Inn und Simbach am Inn ansehen, wie Einsatzkräfte und -mittel geführt und Einsatzstellen z. B. mit Verbrauchsgütern versorgt werden. Die 2. Bergungsgruppe führte die Betonkettensäge vor und zeigte die Möglichkeiten zur Sandsacklogistik.

Mit dem Ladekran des MAN der Fachgruppe Beleuchtung wurden Ladearbeiten in Verbindung mit dem OV-eigenen Radlader ebenso gezeigt wie die Möglichkeiten im Beleuchtungseinsatz, während der hochgeländegängige Unimog der Fachgruppe auf der Behelfsbrücke Bailey einen imposanten Blickfang darstellte. Der Kran der Fachgruppe Brückenbau stellte einen 25 m hohen Blickfang dar, von dem für die Vorführung zur technischen Hilfe auf Verkehrswegen ein PKW aus mehr als 10 m Höhe abgeworfen wurden.

Vorführungen zum Sandsackfüllen mit maschineller Hilfe, Mitfahrten mit dem Mehrzweckboot auf dem „Lago die Luitpold“, der Bau einer Quellkade mit der ein Wasseraustritt an Deichen gestoppt werden kann, begeisterten die mehr als 1.000 Besucher ebenso wie die Gallileo-Brücke der Freisinger THW-Jugend und nicht zu letzt das kullinarische Angebot des Verpflegungstrupps.

Sorgte während des ganzen Tags das eigentlich für die Tierseuchenbekämpfung konzipierte und mit speziellen Zerstäuberdüsen versehene Dekontaminationstor bei den großen und kleinen Besuchern für eine willkommene Abkühlung durch den Sprühnebel brachen nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung alle Dämme und die der „Lago die Luitpold“ wurde gestürmt um sich wenigstens etwas Abkühlung zu verschaffen.

Todmüde, aber äußerst zufrieden, konnten die Einsatzkräfte gegen 23:30 Uhr nach dem Aufräumen und Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft in die Unterkunft einrücken. Damit war das fünfte komplett mit THW belegte Wochenende in sechs Wochen ein weiterer Kraftakt aber sehr erfolgreich.