Plötzlich reißt mitten in der Straße ein Krater auf – kein alltägliches Einsatzszenario für die bayerischen Hilfsorganisationen. Und doch wurde genau dieses Szenario Realität. Am Dienstag, den 11. Oktober zwischen 19 und 20 Uhr sackte in der Lindenstraße in Rottach-Egern auf einem Durchmesser von etwa 20 Metern plötzlich die Straße rund 1,5 Meter in die Tiefe (Bericht auf Merkur-Online).
Ursache des Grundbruches dürfte nach bisheriger Einschätzung die Geothermiebohrung für ein naheliegendes, noch im Bau befindliches Wohnhaus gewesen sein. Einige umstehende Gebäude, darunter auch ein Drogeriemarkt, waren plötzlich gefährdet, wurden teilweise beschädigt und mussten deshalb evakuiert werden.
Nachdem Feuerwehr und Polizei die unmittelbar erforderlichen Maßnahmen wie die Sperrung der Straßen durchgeführt hatten, wurde die THW-Ortsverbände Miesbach, Weilheim und Berchtesgadener Land zur Unterstützung alarmiert.
Durch das Baufachberater-Team des OV Berchtesgadener Land wurde das so genannte Einsatzstellen-Sicherungssystem ESS installiert. Mit Hilfe des ESS werden von den Fachleuten festgelegte Messpunkte im und rund um den Krater im Minutenabstand überwacht und die Messwerte aufgezeichnet. Diese Daten erlauben es, eventuelle weitere Bewegungen des Grundes oder von Gebäuden zu erkennen und die weitere Entwicklung abzuschätzen.
Zur Ablösung der Berchtesgadener Spezialisten wurde am Mittwoch der Baufachberater des Ortsverbandes Freising alarmiert. Er übernahm die Aufgabe, die Messergebnisse zu bewerten sowie durch regelmäßige Begehung den Krater sowie die umliegenden beschädigten Gebäude zu überwachen.
Donnerstag Mittag wurde der Freisinger Fachmann dann von den Kollegen des Ortsverbandes Schweinfurt abgelöst.