Beim Versuch, zwei Fässer mit einer unbekannten, umweltschädlichen Substanz von Bord eines Schlauchboots aus illegal zu entsorgen, war das Boot gekentert und nun wurden mehrere Personen, vermutlich zwei, im Badesee Stoibermühle nahe Freising vermisst. Auch die Fässer trieben in Folge des Unfalls nun im See.
Dieses Szenario – zum Glück nur eine Übung – bot sich Einsatzkräften des THW Freising und der Wasserwacht Freising am vergangenen Freitag Abend. Ihr Einsatzauftrag: Finden und Retten der vermissten Personen und Bergen der Fässer, um weitere Umweltschäden zu verhindern.
Während das Mehrzweck-Arbeitsboot des THW und das Motorboot der Wasserwacht zu Wasser gelassen und einsatzbereit gemacht wurden, begann der Drohnentrupp des THW Freising bereits damit, mit Hilfe der Drohne mit Wärmebildkamera den in völliger Dunkelheit liegenden Badesee nach den vermissten Personen abzusuchen.
Bereits nach etwa drei Minuten wurde das erste treibende Fass geortet. Da die Priorität aber natürlich zunächst auf dem Retten der Personen lag, wurde die Suche unmittelbar fortgesetzt. Bereits etwa eine Minute später konnte die erste im Wasser liegende Person – dargestellt durch ein Mitglied der Wasserwacht – lokalisiert werden. Über Sprechfunk wurden die Boote zur Fundstelle gelotst, so dass die Person schon nach kurzer Zeit gerettet werden konnte.
Sobald die Bootsbesatzung die Person im Licht ihrer Arbeitsscheinwerfer gesichtet hatte, setzte die Drohne die Suche nach der zweiten Person fort und konnte auch diese kurze Zeit später auffinden. Auch hier wurden die Boote zur Position gelotst und die Person etwa zwei Minuten nach dem Auffinden „gerettet“.
Beinahe ebenso rasch ging das Orten und Bergen der beiden im Wasser treibenden Fässer von statten.
Bei dieser Übung hat sich eindrucksvoll gezeigt, wie rasch mit der sehr beweglichen Drohne mit Wärmebildkamera auch große Flächen nach Personen oder Gegenständen abgesucht werden können. Die Führungskräfte von Wasserwacht und THW zeigten sich überaus zufrieden mit dem Ablauf der Übung und den dabei gewonnenen Erkenntnissen. Das koordinierte Vorgehen von Drohne und Booten hat sich als sehr effektive und effiziente Einsatzoption herausgestellt, auf die bei zukünftigen Anforderungen rasch zurückgegriffen werden kann.
Ein herzliches Dankeschön an die Kollegen der Wasserwacht Freising für die Bereitschaft, diese gemeinsame Übung vorzubereiten und durchzuführen.