Diese Auszeichnung gibt es sehr selten: Als Dritter in der Geschichte des Technischen Hilfswerks (THW) Freising hat Werner Herrmann aus Freising am Mittwoch im Landratsamt Freising das große Ehrenzeichen für 50-jährige aktive Dienstzeit erhalten. „Es sind Leute wie Sie, die mit Ihrem freiwilligen Engagement unsere Gesellschaft tragen“, sagte Landrat Josef Hauner zu den insgesamt vier Mitgliedern des Freisinger Ortsverbands, die er für ihren langjährigen Einsatz ehren durfte. Neben Herrmann waren das Andreas Binner, Marco Eisenmann und Philip Rudolf.
Seit 1969 ist Werner Herrmann beim THW Freising. Unter anderem war er als Zugführer des 1. Bergungszugs tätig und 1995 maßgeblich mit der Transformation des Bergungszugs in den heutigen 1. Technischen Zug mit seinen Fachgruppen betraut. „Es war auch sein Verdienst, dass diese grundlegende Umstellung erfolgreich bewerkstelligt worden und der Ortsverband daraus gestärkt hervorgegangen ist“, sagte Hauner. „Er war auch Garant dafür, dass der Fortbestand des THW gesichert wurde, als dieser zeitweise auf der Kippe stand.“ Im Jahr 2000 gab Herrmann sein Amt ab, blieb jedoch dem Ortsverband erhalten, beispielsweise als IT-Betreuer. „Er war und ist mir eine wertvolle und verlässliche Stütze“, sagte Ortsbeauftragter Michael Wüst.
Ebenfalls sehr aktive Führungskräfte sind die drei Männer, die dem THW nunmehr seit 25 Jahren die Treue halten und dafür aus den Händen des Landrats das Ehrenzeichen bekamen. Andreas Binner begann im 1. Technischen Zug in der 1. Bergungsgruppe, die er seit 2007 als Gruppenführer leitet. Besonders wichtig ist ihm die stetige Weiterbildung seiner Mannschaft, die auf das Abstützen und Aussteifen angeschlagener oder teilzerstörter Gebäude spezialisiert ist. Dazu organisiert er immer wieder anspruchsvolle Übungsszenarien.
Marco Eisenmann war ab 1998 Truppführer der 2. Bergungsgruppe, 2001 rückte er als Gruppenführer nach, 2005 schließlich übernahm er die Position des Zugführers des 1. Technischen Zugs. Neben zahlreichen Weiterbildungen kümmert er sich besonders um das Thema Atemschutz. Er erarbeitet Ausbildungskonzepte in dem Bereich, erst in diesen Tagen nutzten wieder viele die Realbrandanlage des Kreisfeuerwehrverbandes am Kreisbauhof Zolling, um sich zum Atemschutzgeräteträger ausbilden zu lassen.
15 Jahre lang war Philip Rudolf für die Öffentlichkeitsarbeit und Helferwerbung im THW-Ortsverband Freising tätig und sorgte dafür, dass sämtliche Einsätze sorgsam dokumentiert und Fotos archiviert werden. Seitdem er dieses Amt 2018 abgegeben hat, konzentriert er sich auf seine Arbeit als Helfer im Freisinger THW-Zugtrupp und in der Einsatzzentrale der neuen Unterkunft. Er ist unter anderem Administrator des sekundären Alarmsystems ff-Agent im Ortsverband.
„Das THW hat in Freising einen guten Namen“, sagte Landrat Hauner. „Denn das ist eine Einrichtung, die in schwierigsten Fällen eingreift.“ Daher waren die Freisinger Kräfte des THW schon des Öfteren bei Großschadenslagen als Helfer dabei. „Einsätze wie das Elbhochwasser 2002 in Ostdeutschland, die Flut 2013 in Niederbayern und die Schneekatastrophe heuer im Januar im oberbayerischen Alpenland haben uns zusammengeschweißt“, erzählte Ortsbeauftragter Wüst. Das THW arbeitet im Hilfeleistungssystem des Landkreises Freising eng mit anderen Organisationen wie Feuerwehr, BRK, Polizei oder Johannitern zusammen. „Die Bürger im Landkreis Freising können beruhigt sein. Wenn eine Katastrophe kommt, sind wir sehr gut aufgestellt“, sagte Hauner.
Text und Foto:
Robert Stangl
Landratsamt Freising