Großeinsatz der Freisinger Hilfsorganisationen bei der Suche nach einer vermissten Person. Das THW Freising unterstützt mit seinem Drohnentrupp und einer Beleuchtungskomponente die nächtliche Suchaktion.
In Freising rückte am Freitagabend ein Großaufgebot an Einsatzkräften aus. Wie die Polizei berichtet, ging dem Ganzen eine Zeugenmeldung voraus: Kurz vor 19 Uhr hatte ein Passant auf der Freisinger Korbinianbrücke oberhalb der Isar eine Person auf dem Geländer sitzen sehen. Als der Zeuge wenig später erneut an der Brücke vorbei kam wählte der Passant den Notruf, da dort niemand mehr anzutreffen war. Umgehend rückten nach dem Alarmstichwort „Person im Wasser“ eine Vielzahl an Einsatzkräften der Wasserrettung sowie aus beiden Freisinger Feuerwachen zur Isar im Stadtgebiet Freising aus. Trotz der vielen Einsatzkräfte konnte kurzfristig keine Person lokalisiert werden. Gemäß Alarmplan wurden die stromabwärts liegenden Feuerwehren zur Besetzung der Isarbrücken alarmiert und begannen ebenfalls mit der Absuche. Durch die Nähe zur Fliegerstaffel der Bayerischen Landespolizei stand in der Anfangsphase des Einsatzes ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zur weiträumigen Suche zur Verfügung. Der Drohnentrupp des THW Freising wurde durch die Einsatzleitung Wasserrettung gegen 21:30 Uhr nach Marzling an die Isar nach alarmiert. Aus technischen Gründen ist die THW Drohne aktuell noch nicht in der Erstalarmierung der Integrierten Leitstelle hinterlegt, ist aber mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera und bis zu 40 Minuten Flugzeit für solche Einsatzszenarien hervorragend geeignet. Diese übernahm mit ihrer fliegenden Wärmebildkamera die bodennahe, detaillierte Absuche der Isar und ihrer dicht und überhängend bewachsenen Böschung aus der Luft. Binnen weniger Minuten rückte der Zugtruppkombi des THW Freising mit 3 Drohnen und fünf Piloten gemeinsam mit dem GKW-1 mit Lichtmast an die Isarbrücke in Marzling aus. Dort sollte in Absprache mit dem Einsatzleiter Wasserrettung die Isar Fluss auf- und -abwärts nach der möglicherweise dort im Wasser befindlichen Person abgesucht werden. Um auch die Uferbereiche der Isar visuell absuchen zu können, wurde nach der ersten Lagebesprechung, an der auch der Kreisbrandrat des Landkreises Freising, Manfred Danner, teilnahm und währenddessen die Drohne das Gewässer bereits intensiv mit der Wärmebildkamera absuchte, der GKW-Beleuchtung mit einem Lichtmastanhänger des THW Freising nachgefordert. Dieser Anhänger, eine rollende, dreh-und schwenkbare Flutlichtanlage, kann dank seiner robusten Bauweise mit teilausgefahrenem Lichtmast entlang der Isarböschung gefahren werden. Der aus THW und Wasserrettung gebildete Suchtrupp begann von der Isarbrücke Flussaufwärts in Richtung Freising nach der vermissten Person zu suchen. An der Spitze fuhr der Gerätewagen Beleuchtung dessen Lichtmastanhänger das Isarufer beidseitig des Flusses in gleißende Helligkeit tauchte, gefolgt von dem Fahrzeug der Wasserretter und dem ELW des THW als fahrende Drohnensteuerzentrale. Mit der hochauflösenden Wärmebildkamera der Drohne wurden Gewässer und Uferbereich auf Temperaturunterschiede abgesucht. Das Wärmebild wurde in Echtzeit auf einen Monitor übertragen und die Objekte von den THW-Fachkräften auf Temperaturunterschiede, Form, Umriss so wie Lage kontrolliert. In den Fällen, in denen signifikante Auffälligkeiten vorlagen, wurde der selektierte Bereich gezielt durch die Wasserretter der Wasserwacht im Wasser intensiv abgesucht. Gegen 01:20 Uhr wurde die Absuche des Bereichs zwischen der Isarbrücke bei Marzling und der Kläranlage Freising –wie in den anderen Einsatzabschnitten auch -ohne Auffindung beendet und die Freisinger THW-Kräfte rückten ab in Richtung Unterkunft. Dieser Einsatz hat eindrucksvoll gezeigt, welche Möglichkeiten die hochmoderne THW-Drohne mit ihrer professionellen Wärmebildkamera und Bildüberlagerung (infrarot Wärmebild über reguläres Umgebungsbild) bietet. In Verbindung mit dem geländegängigen Lichtmastanhänger war sowohl die visuelle Absuche als auch die Auswertung der Wärmesignaturen in Echtzeit problemlos möglich. Gerade die Kombination aus fliegender Wärmebildkamera und des mit teilausgefahrenem Lichtmast verfahrbaren Lichtmastanhängers bringt eine deutliche Verbesserung bei der Streckenabsuche nur „mit Taschenlampen“. Die Ausbildung von aktuell 14 Drohnenpiloten im Ortsverband stellte sicher, dass sofort die benötigte Anzahl dieser Fachkräfte zur Verfügung stand und weitere Piloten im Ortsverband auf Bereitschaft standen.