Eigentlich beginnt am 24.12. der Weihnachtstag im THW Freising um 10 Uhr mit dem traditionellen Weihnachts-Weißwurstfrühstück. Dieses Mal jedoch mussten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte schon um 3 Uhr morgens raus und hart arbeiten bevor der gemütliche Jahresausklang kommen konnte – Großbrand in Unterappersdorf.
Um kurz nach 3 Uhr morgens riss der Alarm die Fachberater des THW Freising aus dem Schlaf. Die Integrierte Leitstelle informierte auf Anforderung des Freisinger Kreisbrandrats über einen Großbrand in Unterappersdorf, der seit kurz vor 1 Uhr morgens dort in einem landwirtschaftlichen Anwesen gewütet hatte. Nach kurzer telefonischer Abstimmung wurde für den Ortsverband Alarm ausgelöst: Ausleuchten der Einsatzstelle und Beräumen von mind. 100m³ Hackschnitzeln mittels Schwenklader waren die Einsatzaufträge.
Aus dem Ortsverband rückten 31 ehrenamtliche Einsatzkräfte mit dem Zugtruppkombi, Gerätekraftwagen 1 (GKW-1), Mehrzweckkraftwagen (MzKW), LKW mit Ladekran und Anbaugeräteanhänger, der Kipper mit dem Tieflader und dem Schwenklader sowie der Gerätekraftwagen Beleuchtung (GKW-Bel) an die Einsatzstelle in Unterappersdorf aus. Der stv. Ortsbeauftragte rückte als Fachberater direkt an die Einsatzstelle aus. Durch den Brand war eine landwirtschaftliche Halle ausgebrannt und bereits teileingestürzt. In dieser Halle befand sich der Hackschnitzelbunker mit einem Volumen von rd. 100m³ die brannten sowie weitere rd. 300m³ die offen in der Halle lagen, jedoch noch nicht Feuer gefangen hatten. Das THW wurde beauftragte, die 100m³ Hackschnitzel aus der Halle auf ein Feld zu bringen, damit sie dort von den Feuerwehren abgelöscht werden konnten.
Während ein Teil der ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte mittels der Lichtmasten von Gerätekraftwagens Beleuchtung und des Notstromerzeugers 24kVA die Einsatzstelle taghell ausleuchteten bereitete der andere Teil den Radladereinsatz vor.
Auf Grund des Teileinsturzes und der nicht mehr sicher gewährleisteten Standsicherheit eines großen Teils der Halle, deren Dach vollflächig mit Photovoltaikelemente bestückt war, entschied sich die Einsatzleitung einen Zugang zur Halle von der hinteren Seite aus zu schaffen. Dazu musste zwar mit dem OV-Schwenklader eine Rampe bis auf Hallenbodenniveau geschaffen werden, der zeitliche Mehraufwand wurde aber durch den so deutlich verkürzten Transportweg mehr als wett gemacht und die Sicherheit der eingesetzten Kräfte deutlich erhöht.
Durch den Radlader und THW-Kräfte unter schwerem Atemschutz wurde dann der Weg zum Hackschnitzelbunker von Eisenträgern und sonstigem Brandschutt beräumt. Um einen Zugang zum Bunker zu erhalten kam der Einreißhaken am Schwenklader zum Einsatz. Mit diesem wurden nicht mehr sicher stehende Bauteile eingerissen und ein Zugang zum Hackschnitzelbunker geschaffen. Dann wurden die schwelenden und teilweise offen brennenden Hackschnitzel auf die angrenzende Fläche gefahren wo sie von den Feuerwehren abgelöscht werden konnten.
Mit Ende der Dämmerung konnten die Beleuchtung zurückgebaut und die Helferinnen und Helfer in die Unterkunft zurückverlegen. Gegen 10 Uhr morgens endete dann der Einsatz auch für die restlichen Helfer und den OV-Radlader. Sämtliches eingesetztes Gerät und alle Fahrzeuge mussten in der Waschhalle der Unterkunft intensiv gereinigt werden um die anhaftenden Verschmutzungen – allen voran den Schlamm-Wasser-Brandasche-Überzug – zu entfernen.
Für alle eingesetzten Kräfte, die vielfach schon von Ihren Familien erwartet wurden, endete dieser Weihnachtseinsatz mit einem entspannten und gemütlichen Weißwurstfrühstück. Und wir sind uns sicher: So begeistert wie die anwesenden Kinder die heimkommenden Fahrzeuge und Einsatzkräfte beim Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft verfolgten wurde spätestens an diesem Weihnachtstag der Grundstein für zukünftige THW-Karrieren gelegt!