Die beiden technischen Hilfsorganisationen im Landkreis Freising, die Feuerwehren sowie das Technische Hilfswerk, Ortsverband Freising unterstützen mit hohem Engagement den Kampf gegen die Corona-Epidemie.
„Anders als bei unseren üblichen Katastrophen passiert das aber meist relativ wenig von außen wahrnehmbar“ erklärt Kreisbrandrat Manfred Danner. „Wir kämpfen gegen eine Bedrohung, die man nicht sieht, hört, riecht oder schmeckt“ so Danner weiter. Zunächst handelt es sich um eine Lage, die unter Federführung der Gesundheitsbehörden abgearbeitet werden muss und bei denen vor allem die Rettungsdienstorganisationen gefragt sind.
Feuerwehr und THW sind vor allem mit logistischen und organisatorischen Maßnahmen in die Einsatzmaßnahmen eingebunden. Der sog. Drive In zur mobilen Testabnahme im Landkreis wurde durch die Feuerwehr und das THW aufgebaut, den Betrieb dort unterstützen seit Beginn Kräfte der Kreisbrandinspektion, der ABC-Gruppe im Landkreis Freising sowie der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Kreisbrandrat Manfred Danner wurde zudem vom Landrat als örtlicher Einsatzleiter eingesetzt und koordiniert die technischen Infrastrukturmaßnahmen. Ein Stab des Kreisbrandkommandos koordiniert alle Maßnahmen der Feuerwehr aus dem Feuerwehr-Ausbildungszentrum in Zolling heraus.
Das Technische Hilfswerk spielt in der Lage vor allem seine Kernkompetenz aus: Die Logistikfähigkeiten. Das THW hat bayernweit die Logistik, also den Transport, von Hilfsgütern übernommen, die Verteilung erfolgt durch das Landratsamt Freising. Täglich fahren die LKWs des THW zwischen 30 und 40 bevorrechtigte Empfänger an und liefern die Hilfsgüter aus. In der Unterkunft des THW Freising werden die Fahrten koordiniert, Helfer des Ortsverbands kommissionieren an einem gesicherten, externen Ort, die Hilfsgüter nach Empfängern. Zudem führt das THW im Auftrag des Landratsamts laufend Sondertransporte durch und transportiert Hilfsgüter in größerem Umfang von Lagern in Südbayern z. B. in andere Regierungsbezirke.
„Die Zusammenarbeit zwischen dem Kreisbrandkommando und dem THW Freising war in der Vergangenheit schon gut“ so Michael Wüst, Ortsbeauftragter des THW Freising. „Wir arbeiten alle auf Augenhöhe miteinander“ ergänzt Danner „und jeder spielt seine besonderen Fähigkeiten aus“. „Vor allem aber zeigt sich bei diesem Einsatz, der jede bekannte Dimension sprengt und für den es auch keine Erfahrungswerte gibt, jede Minute, wie wichtig die enge Zusammenarbeit vor allem auf der Führungsebene zwischen Kreisbrandrat, Ortsbeauftragtem, der Führungsgruppe Katastrophenschutz und hier namentlich der Leiterin Frau Schatz und dem Beschaffer Florian Brunnbauer sowie dem Landrat ist“ so Wüst weiter. Die gemeinsame Stabsarbeit auf vielen Ebenen sorgt dafür, dass alle Akteure immer auf dem aktuellen Stand der Lage sind.
Die enge Verzahnung der beteiligten Akteure wie Landratsamt, Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen und viele weitere Dienststellen trägt entscheidend zu schnellen Entscheidungen bei und sorgt für pragmatische Lösungsansätze. Als Beispiel sei hier die eigene Herstellung von Flächendesinfektionsmittel genannt, die Kliniken und Arztpraxen dringend und in großen Mengen benötigen.
„Wir haben gemeinsam eine hochprofessionelle Lieferlogistik binnen 24 Stunden hochgezogen um im Landkreis die Güter zu verteilen, die so dringend benötigt werden“ führt der Freisinger THW-Zugführer Marco Eisenmann aus. „Aber wir können nur das ausliefern, was an Gütern zur Verfügung steht“. Das Technische Hilfswerk selbst ist nur der Transporteur von Hilfsgütern. Die Verteilung erfolgt nach Schlüsseln die vom Landratsamt erstellt werden. „Besonders freut es uns, dass wir auch von Firmen derzeit nicht benötigte Schutzausstattung wie Atemmasken oder Schutzanzüge für das medizinische Personal gespendet bekommen.“ Freut sich Danner über die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung.