Gegen 15:05 Uhr wurde der Fachberater des THW Freising auf den Kontrollparkplatz auf der A9 bei Kilometer 505 Fahrtrichtung München alarmiert, um dort im Rahmen der Amtshilfe der Freisinger Verkehrspolizei zu unterstützen.
Ein Sattelzug wurde von der Freisinger Verkehrspolizeiinspektion einer Verkehrskontrolle unterzogen dabei stellte die Beamten bei genauerer Begutachtung fest, dass vermutlich Verwesungsflüssigkeit von dem mit Tierhäuten beladenen LKW austrat und auf die Straße tropfte. Zudem verströmte die Ladung einen ekelerregenden Geruch. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Veterinäramt Freising bat das Landratsamt telefonisch das THW Freising um Amtshilfe, das das THW Freising mit seinem Radlader und dem LKW-Ladekran mit Baggerschaufel über die benötigte Technik verfügt, um die Ladung auf einen von der Spedition zur Einsatzstelle entsandten Ersatz-LKW umzuladen.
Nach der Alarmierung um 15:25 Uhr rückten der GKW 1 mit Tieflader und Radlader, der MAN / Ladekran mit Anbaugeräteanhänger, das Schnellbergefahrzeug sowie der OV-Kombi mit zusätzlichen Einsatzkräften auf die BABA A9 aus, um die Umladearbeiten durchzuführen.
Mittels Ladekran und Baggerschaufel wurden der vordere Teil der Ladung des Sattelaufliegers von oben aus dem Auflieger gebaggert und in den neuen Sattelauflieger umgeladen. Der Schwenklader des Ortsverbandes wurde mit der sog. Leichtgutschaufel, eine Schaufel mit hydraulischem Niederhalter ausgerüstet, um von hinten die Tierhäute aus dem Auflieger zu holen. Da der Hubbereich des Schwenkladers in der Höhe nicht ausreichte, die Tierhäute direkt in den bereit gestellten Sattelauflieger zu kippen, wurde kurzerhand der Tieflader als Rampe genutzt, um die notwendige Höhe zu erreichen. Damit konnte mit zwei Arbeitsgeräten gleichzeitig die Ware umgeladen werden.
Die restlichen Tierhäute mussten bei sommerlichen Temperaturen und unter extremen Geruch per Hand aus dem Auflieger geschaufelt und umgeladen werden. Die eingesetzten Helfer trugen bei dieser Arbeit Schutzanzüge und Masken zum Eigenschutz. Die eingesetzten Geräte und Ausstattungen, die mit den Tierhäuten in Berührung gekommen waren, wurden noch vor Ort mit dem derzeit wg. der Corona-Pandemie in ausreichender Menge beim THW vorgehaltenen 80%-igen Flächendesinfektionslösung vor Ort desinfiziert und in der Liegenschaft dann nochmals gründlichst gereinigt und abermals desinfiziert.
Nach rund 5 Stunden rückten die 25 Helfer wieder in die Unterkunft ein und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her. Wie im THW seit Beginn der Corona-Pandemie üblich, wurde der gesamte Einsatz unter Hygieneschutzmaßnahmen durchgeführt.