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Übung einer Kolonnenfahrt durch drei Landkreise

Das Technische Hilfswerk ist die Hilfsorganisation des Bundes. Obwohl im Regelfall in der örtlichen Gefahrenabwehr der Landkreise tätig, rücken die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch immer wieder überörtlich aus. So standen z. B. 2013 nach dem verheerenden Hochwasser bei Deggendorf mehr als 1.000 THW-Kräfte zum Teil wochenlang im Einsatz, die aus ganz Bayern zusammengezogen wurden. Oder der Kampf gegen die Elbe, bei dem rund 10.000 THW-Kräfte aus ganz Deutschland an kritischen Abschnitten der Elbe wie Stendal, Dresden, Magdeburg etc. im eingesetzt waren. Die alarmierten Einsatzkräfte trafen sich vielfach zentral in ihren Regionalbereichen um vor dort aus als Kolonnen in das Schadensgebiet zu verlegen oder rücken bei der Entsendung größerer Kontingente aus einem Ortsverband ebenfalls als Kolonne aus.

Für andere Verkehrsteilnehmer sind Fahrzeuge in einer Kolonne an blauen Fahnen erkennbar, das letzte Fahrzeug einer Kolonne wird durch eine grüne Fahne und ein Hinweisschild „Achtung Kolonne“ oder „Kolonne voraus“ gekennzeichnet. Fahren Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks in Kolonne, haben diese zusätzlich das Blaulicht eingeschaltet, um die Erkennbarkeit zu erhöhen. Nicht nur für die Fahrer und der Einsatzfahrzeuge stellt das Fahren in der Kolonne eine Herausforderung dar. Auch andere Verkehrsteilnehmer müssen sich an Regeln halten, die vielfach seit der Fahrschulzeit nicht mehr hervorgerufen werden mussten: So gelten z. B. alle Fahrzeuge in einer Kolonne rechtlich als ein Fahrzeug. Das heist wenn das Führungsfahrzeug die Ampel bei Grün überquert hat, folgen alle weiteren Fahrzeuge der Kolonne. Auch wenn die Ampel bereits wieder Rot zeigt. Andere Fahrzeuge dürfen zudem nicht in die Kolonne einfahren und müssen z. B. bei Einfädelspuren warten, bis die Kolonne passiert hat.

Nach dem theoretischen Unterricht in der Unterkunft des THW Freising unter Einhaltung der Corona-Hygienestandards (Mund-Nasenschutz, belüftete Räume) wurden die anwesenden Teilnehmer in Gruppen ein- und ihnen das erste Fahrzeug für die Marschübung zugeteilt. Insgesamt nahmen 12 Einsatzfahrzeuge mit fünf Anhängern aus dem Ortsverband Freising an der Kolonnenfahrt teil. Zwei weitere LKW und sechs Anhänger verblieben in der Unterkunft. Am Aufstellungsort, dem Freisinger Clemensängerring, gab es letzte Hinweise zur Fahrtstrecke durch den verantwortlichen Kolonnenführer, den Zugführer des 1. Technischen Zugs, Marco Eisenmann hinsichtlich der Etappen der Strecke und Verhaltensanweisungen z. B. bei Pannen.

Die Wegstrecke der Kolonne, ausgearbeitet vom Kraftfahrausbilder Stefan Huber und David Scherer, war in fünf Abschnitte aufgeteilt: Von Freising zum Volksfestplatz Erding. von dort zum Volksfestplatz Taufkirchen (Vils) und über Landshut, Thonstetten, Mauern und Zolling zurück nach Freising.

An den technischen Haltepunkten Erding, Taufkirchen und Thonstetten erfolgten die technische Kontrolle der Fahrzeuge und Anhänger mit dem Hauptaugenmerk auf die Ladungssicherung an der darauf verlasteten Ausstattung und der Fahrzeugwechsel der Teilnehmerteams, damit möglichst viele Kraftfahrer die für ihre Führerscheinklasse zulässigen Fahrzeuge ein Teilstück fahren konnten.

Übereinstimmend berichteten die Kraftfahrer in der Nachbesprechung von den besonderen Anforderungen und der Notwendigkeit, solche Übungsfahrten regelmäßig durchzuführen. Obwohl gerade an Kreuzungen oder Einmündung erkennbar war, dass andere Verkehrsteilnehmer kaum noch Übung im Umgang mit Kolonnen haben, verhielten sich die meisten Verkehrsteilnehmer doch regelkonform und nur vereinzelt drängelten sich Autos in die Kolonne. Dies ist insbesondere an Ampelkreuzungen ein großes Problem da die Kolonne so getrennt wird und die Wiederzusammenführung ggfs. für größere Behinderungen im Straßenverkehr sorgt.

Die Kraftfahrer des THW Freising haben in der Ausbildung bewiesen, dass sie jederzeit und sicher in der Lage sind, auch im Verband an Einsatzstellen zu verlegen. Ein großer Dank von allen teilnehmenden ging an die Initiatoren dieser Ausbildung, Kraftfahrausbilder Stefan Huber und Dave Scherer sowie an Jonas Podlinski vom Zugtrupp des THW Freising für die Unterstützung.

Hier noch ein schönes Video unserer Kolonnenfahrt das wir euch nicht vorenthalten wollen.