Am 22.04.2023 übten sechs Bootsführer des OV Freising auf Gewässern im Landkreis. Ziel war es, die Grundlagen zu vertiefen, um für die typischen Einsatzszenarien vorbereitet zu sein.
Zuerst ging es auf die Stoibermühle, um das Zuwasserlassen der beiden Boote über eine Slipanlage und die manuelle Bootsbedienung zu trainieren. Steht eine geneigte Ebene zur Verfügung können die Boote schnell vom Angänger geslippt werden. An der Rampe der Wasserwacht Freising ließ sich das sehr gut üben und zeigen. Die manuelle Bootsbedienung, also Rudern oder Paddeln, ist vor allem in flachen und stehenden Gewässern zu nutzen, wenn mit dem Motor nicht mehr gefahren werden kann. Ein mögliches Einsatzszenario ist die Rettung, Versorgung oder Überwachung in überfluteten Orten.
Auf dem stehenden Gewässer kann auch die Motorbedienung in Ruhe geprobt werden. Tankentlüftung öffnen, Benzin in den Vergaser pumpen, Choke ziehen, Motor mit Hilfe des Seilzug starten und warm laufen lassen.
Am Mittag fuhren die Bootsführer nach Volkmannsdorferau an die Isar. Hier betreut das THW einen Ölsperrenpunkt, der im Fall einer Leckage an der TAL Pipeline in Betrieb genommen wird. Hier wurde das Einheben der Boote mit dem MAN Ladekran geübt. Außerdem wurde das Fahren mit Motor auf dem Fließgewässer geübt. Aufgrund des schmalen Kanals gehörten auch das enge Wenden und das Anlegen am Ufer zur Trainigseinheit.
Das THW kann aber auch temporäre Übergänge schaffen, wie es 2021 die Fachgruppe Brückenbau im Ahrtal unter Beweis gestellt hat. Neben Brücken können aber auch Fähren einen Teil der Transporte übernehmen. Auf flachen Bächen oder Flüssen ist das mit Motor nicht möglich. Um aber Rudern zu vermeiden, können Gierseilfähren genutzt werden. Dazu wird ein Stahlseil über dem Fluss gespannt und das Boot an einer Seilrolle eingehängt. Durch Querstellen in der Strömung bewegt sich das Boot entlang des Seils und der Bootsführer muss nur den Gierwinkel einstellen.
All das konnten die Bootsführer das erste Mal hier üben. Auch im Ahrtal sorgte die liebevoll „AHRida“ genannte Gierseilfähre für eine erste und schnelle Verbindung innerhalb Bad Neuenahr-Ahrweiler bis wieder Brücken aufgebaut waren.
Mit Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft wurde am späten Nachmittag der Dienst beschlossen.