In der Silvesternacht brannte ein landwirtschaftliches Anwesen in Sauerlach (Merkur online: Über zwei Millionen Euro Schaden bei Scheunenbrand in Sauerlach). Durch die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Wohngebäude verhindert werden. Allerdings wurde das Dach trotz aller Bemühungen beschädigt.
Der örtlich zuständige Ortsverband München-Land wurde alarmiert, um das Dach behelfsmäßig abzudichten. Da aufgrund der Größe des Gebäudes und der Zugänglichkeit der Aufbau eines Notdachs mit der Drehleiter nicht möglich war, wurde der OV Freising mit dem Mobilkran alarmiert. Kurz nach Alarmierung fuhren der Mobilkran und der MzGW als Begleitfahrzeug mit vier Helfern nach Sauerlach, um die Einheiten vor Ort zu unterstützen.
Im ersten Schritt wurde ein Notdach, eine stabile Plane mit Ösen und Gurten in entsprechender Größe, als erste Abdichtung auf das Dach gehoben, wo es dann von Helfern aus der Drehleiter heraus ausgebreitet wurde. Dazu wurde der Kran ebenfalls als Personensicherungspunkt genutzt, um die Arbeiten am Dach sicher durchführen zu können.
Im zweiten Schritt wurden weitere Planen angebracht, um das Dach vollständig abzudichten. Um das Wegfliegen des Notdachs bei Wind zu verhindern, mussten die Giebelseiten der Planen zusätzlich mit Holzlatten am Haus befestigt werden. Da auch hier die Drehleiter nicht alle Bereiche erreichen konnte, wurde von einem örtlichen Kranunternehmer ein Personenkorb ausgeliehen. Mit diesem konnte dann der Mobilkran zwei Helfer mit Material an die schwer zugängliche Giebelseite heben.
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde durch Beleuchtungsausstattung des Begleitfahrzeug MzGW die Einsatzstelle an neuralgischen Punkten beleuchtet. Weiterhin zeigte auch der Kran seine Stärke mit den Strahlern am Kranausleger, die für ausreichende Beleuchtung sorgte.
Mit Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen Mitternacht wurde der erste Einsatz des Jahres beendet. Wir danken dem OV München-Land und den Feuerwehren aus Sauerlach und Taufkirchen für die offene und hervorragende Zusammenarbeit.
Hier noch ein paar technische Fakten für die Interessierten:
- Am Kran sind neben der Umfeldbeleuchtung zwei Strahler für die Beleuchtung der Last installiert. Am Mastkopf befindet sich ein starker LED-Strahler, der immer senkrecht nach unten das Umfeld der Last beleuchtet. Weiterhin sind am ersten Teleskopausleger zwei verstellbarer LED – Strahler installiert, die entweder immer automatisch dem Haken folgen und damit die Last beleuchten oder die manuell gesteuert einen Bereich beleuchten. Damit ist der Kran nicht zwangsläufig auf externe Beleuchtung angewiesen.
- Oft kann der Kranfahrer seine Last nicht einsehen und ist auf Einweiser angewiesen. Am LTC ist eine Kopfkamera verbaut, die senkrecht nach unten auf die Last schaut. Das Livebild kann in der Krankabine auf einem Monitor dargestellt werden. Mit der Zoomfunktion kann sogar sehr nah an die Last heran gezoomt werden. In Sauerlach wurde das vor allem genutzt, um das Arbeiten im Korb zu beobachten und die Positionierung durch die Einweiser zu unterstützen.
- Der Personenkorb wurde über das Dach in 23m Entfernung gehoben. In der Konfiguration würde der Kran dort sogar noch 3t bei einer möglichen Hakenhöhe von 17m heben.