Behelfsbrücke Bailey

Das Festbrückensystem Bailey

Während des zweiten Weltkriegs entwickelte der Brite Donald C. Bailey das nach ihm benannte Behelfsbrückensystem. Im Gegensatz zu anderen Festbrückensystemen sind die einzelnen Bauteile hier so dimensioniert, dass ein Aufbau rein von Hand möglich ist (schwerstes Element ca. 273 kg). Natürlich ist aber auch eine Montage mit maschineller Unterstützung, z.B. durch den Mobilkran des THW Freising, möglich.

Das Bailey-System ist bewusst einfach gehalten. Eine vergleichsweise geringe Anzahl verschiedener Bauteile erlaubt eine ganze Reihe unterschiedlicher Bauweisen. So lassen die Behelfsbrücken flexibel an die jeweiligen Anforderungen bezüglich Stützweite und Tragfähigkeit anpassen.

Bauweisen und Montage

Mit dem Bailey-System sind eine ganze Reihe verschiedener Bauweisen möglich: Ein-, zwei- oder dreiwandig, ein-, zwei- oder dreistöckig, ohne oder mit Verstärkungsgurten. Im Einsatzfall wählen die Spezialisten der Fachgruppe Brückenbau aus den möglichen Kombinationen diejenige aus, die am besten zur konkreten Anforderung passt.

In der Regel erfolgt die Montage einer Bailey-Brücke im Vorschub. Das heißt, sie wird am Ufer auf einer Rollenbahn aufgebaut und dann an ihre endgültige Position geschoben. Der so genannte Vorbauschnabel verhindert, dass die Brücke vor erreichen des jenseitigen Auflagers abstürzt.

Ist eine Vorschubmontage nicht möglich oder sinnvoll, dann kann die gesamte Brücke auch mit einem Kran in ihre Position eingehoben werden. In diesem Fall ist kein Vorbauschnabel erforderlich.

Technische Daten

Maximale Stützweite: 58,00 Meter
Raster: 3,05 Meter
Systembreite: 5,50 Meter (ohne Gehweg)

Tragfähigkeit: Brückenklasse 12, 16, 24 und 30 (gemäß DIN 1072)

Fahrbahnbreite: 3,28 Meter
Fahrbahnbelag:
 - Tragbelag Holzbohlen 50 mm oder 100 mm
 - Verschleißbelag Holz 50 mm

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